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Völkerrechtler Sands erhält den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis

Der britisch-französische Jurist und Schriftsteller Philippe Sands ist am Donnerstag mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet worden. Die Jury ehrte den 64-jährigen Anwalt, Professor für Internationales Recht und Direktor des „Centre for International Courts and Tribunals“ am University College London für seinen Einsatz für das Völkerrecht. Die zum 17. Mal vergebene Auszeichnung in Erinnerung an den Autor des Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues“ ist mit 25.000 Euro dotiert.

Sands, der 1998 an der Gründung des Internationalen Strafgerichtshofs beteiligt war und die Anklage gegen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet formuliert hat, wurde vor allem für sein Buch „Rückkehr nach Lemberg“ ausgezeichnet. Darin erzählt der in London geborene Sohn jüdischer Eltern die Geschichte seines Großvaters Leon Buchholz, dem nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 die Flucht aus dem heute ukrainischen Lemberg (Lwiw) gelang. Sands verwebt sie mit der Geschichte der Begriffe „Genozid“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis erhielten die Deutsch-Palästinenserin Jouanna Hassoun und der Berliner Schauspieler Shai Hoffmann, der israelische Wurzeln hat, für ihr Schulprojekt „Trialoge“. Ausgehend vom Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 bringen sie Schüler miteinander ins Gespräch über den Nahostkonflikt.

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