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Eine Wiederaufführung nach 250 Jahren

Ganze 250 Jahre blieb Johann Christian Bachs Werk ungehört, obwohl der Komponist einen der berühmtesten Namen der Musikgeschichte trägt. Nun werde sein einaktiges Musiktheater „Amor vincitore“ am historischen Ort seine Wiederaufführung erleben, teilte die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim am Mittwoch mit. Das Werk komme am 24. und 25. Mai im Rahmen der Schwetzinger SWR Festspiele auf die Bühne.

1735 in Leipzig geboren, lebte Johann Christian Bach nach dem Tode seines berühmten Vaters in Berlin bei seinem Bruder Carl Philipp Emanuel. Er begab sich nach Italien, studierte bei dem berühmten Padre Martini in Bologna und fand eine Anstellung am Dom zu Mailand. Opernkompositionen machten ihn zunächst in Italien und bald in ganz Europa bekannt. 1762 ging Bach nach London, wo er enge Kontakte zum königlichen Hof hatte. 1782 starb er in London.

Nur wenige Wochen nach der Londoner Uraufführung erklang „Amor vincitore“ am 11. August 1774 in Schwetzingen. Das Libretto stammt aus der Feder des kurpfälzischen Hofpoeten Mattia Verrazi. Der Plot ist einfach und schlicht: Alcidoro liebt Dalisa, die mit ihrem aus Jägern und Hirten bestehenden
Gefolge nichts von der Liebe wissen will. Doch Amor greift ins Geschehen ein, nimmt seinen Bogen, schießt seine Pfeile und erweist sich letztlich als Sieger.

Einen Grund für die lange Nichtaufführung des Werks sieht Panja Mücke, Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, „an dem verhältnismäßig großen Aufwand, der in einem Missverhältnis zur relativ kurzen Spieldauer des Werks steht“. Die Musik zu dem in die Handlung eingefügten Ballett ist nicht überliefert. An dieser Stelle kommt in Schwetzingen eine eigens für diesen Anlass geschaffene Chorkomposition von Patrick Schäfer zur Aufführung. (1109/14.05.2025)

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