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Bistum Eichstätt

Neuer Abschnitt im Bistum Eichstätt: Der Rücktritt von Bischof Hanke ist angenommen worden. Die juristische Aufarbeitung eines Finanzskandals läuft noch – auch sonst blickt das Bistum auf bewegte Zeiten zurück.

Das Bistum Eichstätt gehört mit seinen 6.000 Quadratkilometern zu den kleineren Diözesen in Deutschland. Es liegt in der Mitte Bayerns und reicht vom Süden Nürnbergs bis nach Ingolstadt. Etwa 40 Prozent der gut eine Million Menschen, die im Bistumsgebiet leben, sind katholisch.

Erster Bischof von Eichstätt war Willibald, der 741 von Bonifatius zum Bischof geweiht wurde. Er und seine Schwester Walburga sind die Patrone der Diözese. Kirchenrechtlich gehört Eichstätt mit Würzburg und Speyer zur Bamberger Kirchenprovinz.

In der barocken Residenzstadt im malerischen Altmühltal ist außerdem seit 1980 die Zentrale der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) angesiedelt. Sie ist die einzige ihrer Art im deutschen Sprachraum. Der damalige Münchner Kardinal Joseph Ratzinger – der spätere Papst Benedikt XVI. (2005-2013) – hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Gesamthochschule zur Universität aufgewertet wurde. Der Ortsbischof ist zugleich Großkanzler der Uni, an der fast 5.000 junge Menschen studieren. Außerdem hat in Eichstätt das “Collegium Orientale” seinen Sitz, ein Seminar für Theologiestudenten aus den Ostkirchen.

In den vergangenen Jahren wurde das Bistum von einem Finanzskandal erschüttert, der in die Jahre 2014 bis 2016 zurückreicht. Dabei waren Rücklagen in Höhe von fast 60 Millionen US-Dollar hochriskant angelegt worden. Ende August 2024 hat das Landgericht München II das Hauptverfahren gegen den früheren Vize-Finanzdirektor und einen US-Immobilienentwickler offiziell eröffnet. Die Anklage in weiten Teilen wurde zugelassen, einzelne Tatvorwürfe jedoch abgewiesen, und das Verfahren gegen eine dritte Beschuldigte eingestellt. Ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest.

Zeitweilig befand sich auch Bischof Gregor Maria Hanke im Visier der Ermittlungen. Er trat am Pfingstsonntag 2025 nach 19 Jahren von seinem Amt zurück; sein Vorgänger war Walter Mixa gewesen. Heute verwalten externe Fachleute die Vermögensanlagen des Bistums. Bisher hat das Bistum rund die Hälfte der Investitionen zurückerlangt.

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